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Schmetterlingsflieder – ein falscher Freund?

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Schmetterlingsflieder – ein falscher Freund?

Schmetterlingsflieder– ein falscher Freund?

 

Er ist inunseren Gärten schön anzusehen und zieht unsere Schmetterlinge geradezu magischan, der Sommer- oder auch Schmetterlingsflieder. Grund dafür sind seine meistlila Farbe, die feingliedrigen Blüten und sogenannte Glycoside,duftverströmende Substanzen.

„Laut denBeobachtungen des Belgiers Yves Desmons vom „Cercle des naturistes de Belgique“habe der Sommerflieder nur wenig Nektar, sei dafür aber reich an Koffein. DieSuche nach Nektar erschöpfe den berauschten Falter und mache ihn zu einerleichten Beute. Auch habe es Auswirkungen auf das Fortpflanzungsverhalten.“1Ähnliche Beobachtungen habe auch Prof. Harm Glashoff vom BUND gemacht. Esgilt jedoch darauf hinzuweisen, dass es hierzu noch keine ausreichenden wissenschaftlichenStudien gibt, es sollte uns jedoch zu denken geben.

Fakt ist,dass es sich bei Buddleja davidii, so der wissenschaftliche Name desursprünglich aus China und Tibet stammenden Sommerflieders um einen invasivenNeophyten handelt, welcher durch seine rasche Ausbreitung heimische Pflanzenartenverdrängt. Zudem hat er als Futter- bzw. Fraßpflanze für die Raupen derSchmetterlinge keine Bedeutung.2 In der Schweiz steht er bereits aufder schwarzen Liste und das Anpflanzen ist verboten. Einheimische Alternativenzum Sommerflieder können sein: Sanddorn, Holunder, Besenginster,Färber-Ginster, Felsenmispel, Zimt-Rose oder andere Wildrosen-Arten.3Wer also unsere Tag- und Nachtfalter unterstützen möchte, setzt vornehmlich aufheimische Pflanzen und bietet den Faltern nicht nur Nektar, sondern auch dieMöglichkeit an geeigneten Pflanzen Eier abzulegen. Beispielsweise dient dieGroße Brennnessel den Raupen von 36 Schmetterlingsarten als Futterpflanze.4Wir brauchen moderne und ökologisch nachhaltige Ansätze zur Bewirtschaftungunserer Gärten und meiner Auffassung nach, widerspricht es keiner Satzung oderGartenordnung ein oder zwei Quadratmeter im eigenen Kleingarten für solcheZwecke „wild“ wachsen zu lassen. Zumal wir unsere Gärten mit vielen anderenLebewesen teilen!

 

 

SebastianGräf, Fachberater KGV Am Sellnberg

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