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Aktuell: Meister Reineke in der Kleingartenanlage

Aktuell: Meister Reineke in der Kleingartenanlage

Wer derzeit früh am Morgen oder in den Abendstunden noch im Garten verweilt, hat gute Chancen die scheuen Tiere zu beobachten – insgesamt mindestens fünf Rotfüchse. Bereits vor mehr als einem Jahr, wurde hin und wieder ein einzelnes Tier gesichtet, vermutlich eine Fähe, da unter einem Geräteschuppen erfolgreich der Nachwuchs aufgezogen wurde.


Der Rotfuchs (lat. Vulpes vulpes) gehört zu der Familie der Hundeartigen und gilt als Kulturfolger. Durch Zersiedelung der Landschaft ist der Fuchs als Opportunist gezwungen, neue Lebensräume zu erschließen. Er gilt als Allesfresser und oftmals ist das Nahrungsangebot in den Städten bzw. in unseren Gärten reichhaltiger als in der freien Landschaft. Wobei der Gartenzaun für den Fuchs kein Hindernis darstellt. Auf seinem Speiseplan stehen vor allem Mäuse und Ratten, Fallobst aber auch menschliche Essensreste. In unseren Gärten ist darauf zu achten, dass Grill- und Essensreste oder Knochen im Hausmüll entsorgt und nicht auf den Kompost geworfen werden. Keinesfalls sollen Füchse gefüttert werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sie ihre natürliche Scheu verlieren. Gerade in den letzten Wochen sind hier und da gut sichtbar auf den Wegen, die Exkremente der Tiere zu sehen, teils mit Obstkernen versetzt. Dies dient zum Markieren des Reviers. „Hat ein Revier die maximale Kapazität an Füchsen erreicht, sinkt die Fruchtbarkeit der Fähen und vor allem die männlichen Tiere wandern ab.“1

„Seit 2008 gilt terrestrische Tollwut in Deutschland als getilgt.“2   Die Gefahr einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm gilt zwar als sehr gering (vom Blitz getroffen zu werden, ist laut RKI wahrscheinlicher), ist aber theoretisch vorhanden. „Eine Übertragung auf den Menschen ist nur dann möglich, wenn wir infizierten Kot oral aufnehmen und so selbst zum Endwirt werden. Dazu existieren jedoch keinerlei Studien, die das beweisen würden. Prof. Dr. Klaus Brehm von der Universität Würzburg erklärt, dass es ungeklärt sei, wie sich die Krankheit auf den Menschen überträgt. Es existieren zwar mehrere so genannte Fall-Kontroll-Studien, in keiner wurde aber das Sammeln von Beeren oder Pilzen als Risikofaktor identifiziert. … Zudem müsse man mehrere Hundert Eier des Fuchsbandwurms aufnehmen, um sich zu infizieren. ….Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) empfiehlt nach Garten-, Feld- und Waldarbeiten immer gründlich Hände waschen. Und auch Obst und Gemüse, das bodennah wächst vor dem Verzehr gründlich zu säubern. Am sichersten ist es, Lebensmittel über 60°C zu erhitzen, also kochen, braten oder backen. Sollten Sie also Marmelade aus den Erdbeeren kochen, besteht keine Gefahr. Sollten Sie Fuchskot im Garten finden, dann einfach mit Schaufel, Handschuhen oder Hundekot-Tüte entfernen und heißes Wasser über die Stelle gießen.“3  



Sebastian Gräf / Fachberater KGV Am Sellnberg

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